[inspic=2852,right,fullscreen,thumb] Die Rollen sind klar verteilt: Die schwarz-roten „Hatchetman“ vom Traditionsteam Crusaders Belfast FC spielen gegen den Emporkömmling Donegal Celtic. Der stolze Gastgeber, 1898 gegründet gegen den Jungspund von 1970, gerade mal in der zweiten Saison in der höchsten nordirischen Liga, der Carling Premiership. Doch erstens kommt es anders und zweitens 1:2 – wenn auch irgendwie ganz glücklich für die Gäste aus Belfasts Westen.
Protestanten gegen Katholiken, Briten gegen Iren und das in einem Belfaster Derby? Das muss doch Stress geben. Tut es aber nicht. “Das ist kein echtes Derbyâ€, sagt ein Einheimischer auf Nachfrage. Das liegt zum einen darin, dass der echt Rivale der Crues die Mannschaft von Cliftonville ist, gegen die man das „The North Belfast Derby“ spielt. Zum anderen liegt der Fokus der Iren und Nordiren entweder auf englischen Vereinen oder aber in anderen Sportarten wie Hurling oder Rugby. So finden auch nur 687 Fans den Weg ins Stadion. Und der fällt diesmal extrem schwer, denn die Gastgeber haben tatsächlich ein amtliches Pub im Stadion – allerdings darf man wie üblich seinen Pint nicht mit ins Stadion nehmen. Sei’s drum: Das Stadion heißt Seaview, die See ist aber nicht zu sehen, dafür im Hintergrund Reihenhaus-Ketten, ums Stadion ist alles zubetoniert – was wirkt wie ein Mauerirrgarten. Dafür ist’s drin trotz Quietschwiese ganz schön, Seaview wird zwar grad zum All-Seater umgebaut, es gibt aber zumindest in einer Ecke noch ein charmantes Stehplatz-Eckchen. Weniger charmant geben sich zwischenzeitlich die Crusaders-Anhänger, die wie wild den Papst beschimpfen – was kausal mit dem Spielstand zusammenhängen mag. Auch nach dem Spiel passiert nichts, obwohl sicherlich gut 100 Gästefans jubilierend abziehen. Das einzige Blaulicht ist der Verkehrssituation geschuldet… Nach vier Spielen bleibt die Erkenntnis, dass es hier für Groundhopper, Stadion- und Fußball-Fans jede Menge zu entdecken gibt. Bis bald, grüne Insel! Die Meisterschaft läuft übrigens noch: Die Crues sind als Sechster in der Endrunde um die Meisterschaft, DC als Siebter immerhin gesichert.
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