[inspic=1654,right,fullscreen,thumb] Ãœber den idyllischen Deichweg, vorbei an Höfen und Weiden, ging’s zum Auswärtsspiel im schmucken Stadion des SV Curslack-Neuengamme. Etwa 50 Altonaer hatten den Weg zum Kick in Curslack gefunden, unterstützt von TeBe-Fans.Hohe Fangzäune hinter beiden Toren des Kunstrasenplatzes hätten eigentlich reichlich Platz für Zaunfahnen geboten. Jedoch: Kaum hingen die ersten Stoffbahnen, mussten sie auch schon wieder entfernt werden. Sie nahmen angeblich die Sicht – nicht dem Publikum, sondern dem Stadionsprecher der Curslacker. Der hat seine Sprecherkabine hier nicht etwa auf Höhe der Mittellinie, sondern schräg hinter einem der Tore in einer Blockhütte. Geschätzte 30 Meter vom Spielfeldrand entfernt!
Da hätte man dem Mikrofon-Beauftragten doch besser einen der Stühle anbieten sollen, auf denen einige weibliche Ü-60-Fans des SVCN Platz genommen hatten. Von dort sah man sicherlich besser. Doch was es zu sehen gab, dürfte den Heimfans nicht gefallen haben: Altona spielte gut nach vorne, hatte gleich zu Beginn eine große Chance. Der Druck zahlte sich aus, nach 23 Minuten gelang dem AFC durch Jurkschat die verdiente Führung.
Das weckte jedoch den Ehrgeiz des ein oder anderen SVCN-Akteurs. Vor allem Stürmer Reincke war von der bis dahin wenig überzeugenden Leistung seiner Nebenleute wie angestochen, lieferte sich ein Privatduell mit Smereka. Ein ums andere Mal foulte man sich gegenseitig. Schließlich kassierte Reincke eine Verwarnung, die von den Altona-Fans gefeiert wurde. Ärgerlich reckte der Curslacker den Arm Richtung AFC-Anhang, machte den Effenberg. Zu seinem Glück hinter dem Rücken des Schiedsrichters. So blieb es bei ungläubigen Protesten der Altona-Fans – und Reincke erzielte prompt kurz darauf den Ausgleich für den SVCN (40.).
Vielleicht wäre sein Fingerzeig geahndet worden, hätte Schiedsrichter Müller heute fähigere Assistenten an der Linie gehabt. Doch auf seine Fahnenschwenker konnte sich der Schiri offensichtlich nicht verlassen. Die übersahen immer wieder klare Fouls und Unsportlichkeiten. Schließlich revidierte der Mann mit der Pfeife sogar Einwurf-Entscheidungen eines Assistenten. Höchststrafe für Linien-Mann.
Überhaupt Einwürfe: Der Curslacker mit der Nummer Drei wird sich nach diesem Spiel wünschen, nie wieder einen Einwurf ausführen zu müssen. Den bekam er ausgerechnet direkt vor dem Altonaer Fan-Block zugesprochen. Durch eine der vielen Spielunterbrechungen blieb den Fans an der Bande genug Zeit, dem wartenden Spieler den ein oder anderen provozierenden Satz zu servieren. Der hörte sich das zunächst reglos an, hielt dabei den Ball in der Hand. Doch plötzlich ließ er den Arm mitsamt dem Ball vorschnellen, täuschte mit der schnellen Bewegung vor, das Leder einem der Fans an den Kopf knallen zu wollen.
Ein Aufschrei bei den Altonaer Fans, doch im nächsten Moment durfte der Spieler den Einwurf ausführen – und schleuderte den Ball über Freund und Feind hinweg ins Toraus. Abstoß für Altona, riesiges Gejohle bei den AFC-Fans! Doch es kam noch schlimmer für den Dreier: Fortan versprang ihm unter dem Jubel der Fans jeder Ball, kein Pass erreichte mehr einen Mitspieler. Und schließlich warf er einen neuerlichen Einwurf einem Altonaer Spieler vor die Füße. Man konnte fast Mitleid haben.
So war die Stimmung auf Platz und Rängen inzwischen auf dem Siedepunkt, AFC-Spieler und Fans gaben alles: Das glänzend herausgespielte 2:1 von Becken (51.) feierte der schwarz-weiß-rote Anhang mit minutenlangen Jaaaaa- und Hurraaaaa-Rufen. Selbst, als Curslack längst wieder angestoßen hatte … Das gefiel den Geringelten auf dem Platz wohl so gut, dass sie auch noch die Treffer Nummer Drei und Vier folgen ließen (75., 88.). Jaaaaaaaaa, Hurraaaaaa …!
Mit dem 4:1-Auswärtssieg ging’s dann wieder heimwärts, zurück über den Deich.
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