„Wer nicht hüpft, der ist ein Piefke“, singen die Ösis (während sie „so“ gehen!) – geben sich aber dennoch recht freundlich. In der wunderhübschen, zwischen allerlei Sehenswürdigkeiten liegenden Wiener Fan-Zone feiern mehr als 70.000 Deutsche und Einheimische weitestgehend friedlich, weitere 50.000 machen sich auf den Weg ins Ernst-Happel-Stadion.
Geschätzte 20.000 Deutsche bestechen anfangs mit einer schicken Schwarz-Weiß-Chroreographie, während die Gastgeber immer weiter fleißig hüpfen. Alsbald haben die Rot-Weißen nicht nur zahlenmäßig, sondern auch Lautstärke-technisch die Oberhand. Das liegt unter anderem daran, dass vor allem den Rändern der deutschen Kurve viele Leute zu sitzen scheinen, die a) keine Ahnung vom Fußball haben oder/und b) das erste Mal da sind.
Dennoch lassen sich die versprengten Fans die Laune nicht verderben. Zumal es sich nach Ballacks Freistoß einstweilen ausgehüpft hat beim Wiener. Sowohl am alkfreien Stadion (abgesehen von einigen fliegenden Händlern mit sehr warmem Bier und einer Grillbutze mit kalter Brutze) als auch in der vollgepropften Fanmeile verläuft alles glatt soweit – lediglich ein Hauptstadt-Stoßtrupp scheint das Ausscheiden nicht zu verkraften und kloppt in die feiernde Fan-Zone-Menge. Und auch auf dem Weg zum sicherlich mit 2000 Deutschland-Fans bewohnten Campingplatz Wien-West wollen vier, fünf Rapid-Glatzen die auf den Bus wartenden Schwarz-Rot-Goldenen umhauen. Trauen sich dann aber doch nicht. Ein schöner Tag.
Merke, Ösi-Hüpfer: Wer nicht hüpfte, das war der Sieger.
[mygal=deutschlandoesterreich08]