Teil Drei des Hamburgisch-badischen Pokalvergleichs. Vicky raus, St. Pauli weiter, Entscheidungsspiel in der Stadt des Bundesgerichtshofes. Und es kommt, wie es kommen musste: Der HSV lässt sich gleich mit 2:4 aus dem Pokal schießen. Verdientermaßen, zu allem Überfluss.
Wie tags zuvor in Offenburg sind die Temperaturen tropisch, nur dass der Karlsruher Feuerwehrmann nen viel Kleineren hat und mit seiner Wasserspritze nur die unteren Gästeblockreihen benetzt. Hinzu kommt, dass es ausschließlich im Auswärtsblock kein richtiges Bier gibt und die alkoholfreien Getränke dann auch recht schnell alle sind – dass am Ende im gesamten Stadion beinahe hundert Menschen wegen der Hitze behandelt werden, überrascht kaum. Was bleibt: Unerträgliches Wetter, ein furchtbares Ergebnis und auch die Infrastruktur zum Verfluchen? Das Highlight setzt da Stadion! Der Wildpark versprüht den morbiden Charme vergangener Zeiten, hat richtige Flutlichtmasten, sandige Traversen und absolut baufällige sanitäre Anlagen. Es ist so schade, dass bestehende Stadien mit geringem Aufwand nicht einfach erhalten werden, sondern der Trend immer nur in Richtung generischer Eventempel-Neubauten geht (von Ausnahmen abgesehen!). Denn so nüchtern war Fußball mal. Und toll. Ach so, Tore? Der HSV führt zweimal durch Berg und Beister (der überzeugt und fortan nicht mehr in der Anfangsformaton steht), aber die katastrophale Chancenauswertung, eine emotionslose Truppe und ein flügellahmer Adler (einmal wie angewurzelt beim Freistoß, einmal kann er nur abklatschen) sorgen dafür, dass der KSC durch Treffer von van der Biezen (31.), Selcuk Alibaz (58.), Stoll und Soriano vor 16.138 Zuschauern für eine auch in der Höhe verdiente Blamage sorgen. Dass der Support angesichts dieser Rahmenbedingungen auch eher mau ausfällt, ist noch das Verständlichste an diesem vermaledeiten Sonntagnachtmittag.