[inspic=2502,right,fullscreen,thumb] Weiß-blaue Zebras gegen schwarze Wölfe: Was sich nach einem heißen Kampf ums Überleben anhört, entpuppt sich als müder Sommer-Kick einer gelaufenen Saison – eine Vorstellung, die gerade Hamburger Fans (ob Raute oder AFC) derzeit recht gut nachvollziehen können. Zu allem Überfluss verlor der gastgebende Esbjerg FB gegen den Lokalrivalen FC Midtjylland das Punktspiel in der Superliga auch noch 0:1 durch ein spätes Eigentor von Nicolai Høgh (83. Minute) und rutschte auf den letzten Platz ab.
Bei wunderschönem Wetter gings am Ostersonntag in die Blue-Water-Arena – eine moderne Arena, die von außen die ein Sardinenbüchse wirkt, innen aber den beschaulichen Charme eines kleinen, eben aber auch sehr typischen, modernen „Event-Tempels“ erweckt. In dem allerdings bei 6.137 Zuschauern (und vielleicht gerade einmal 100 Auswärtsfans, die die nicht einmal 80 Kilometer auf sich genommen haben) viele Plätze leer bleiben. Dafür bringt der Nachmittag viele Überraschungen: Angefangen bei der Pölser-lastigen Verpflegung, aus der das „Menü 1“ heraussticht. 60 Kronen soll ein Bier kosten – mehr als acht Euro. Nimmt geneigter Fußball-Spritti hingegen besagtes Menü im stabilen Transportträger, geht das kühle Blonde für „nur“ 40 Krönlinge übern Tresen. Gesagt, getan. Dann wundert sich der Fußball-Fan über das angeschaltete Fluchtlicht, nachmittags, bei hellerlichtem Sonnenschein. Da das Tage später auch beim Pokalkick in Mitteljütland so sein sollte, einigt sich der rätselnde Besucher aus Hamburg auf: „Dänen fahren ja auch mit Licht Auto, also ist Flutlicht hier auch Pflicht.“ Schließlich begann die zweite Halbzeit mit Verzögerung, weil der Platzwart die Bewässerung im Mittelkreis nicht stoppen konnte. Ansonsten ists in der dänischen Superliga eben genau so wie in allen anderen ersten Ligen, vielleicht eine Nummer kleiner: Fliegende Händler mit Eis und Bier, dicke und dünne, vor allem aber junge und in erster Linie überflüssige CheerleaderInnen. Und Sommerfußball.
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