[inspic=2145,right,fullscreen,thumb] „Nur noch 14 Siege bis Berlin“, transparierten die Leeraner Ultras von de Basis, unterstützt aus Oldenburg vor dem Bezirkspokal-Weser-Ems-Ostfriesen-Derby zwischen dem VfL Germania Leer und SV Concordia Ihrhove.
Obwohl alle Beteiligten schon bessere Zeiten gesehen hatten, amüsierten sich die knapp 300 Zuschauer im Hoheellernstadion doch königlich. Schließlich sieht der Fan ein 9:8 nach Elfmeterschießen (aber ohne Verlängerung nach einem 2:2 im 90-Minüter) selten.
Und doch: Das blau-gelb umrahmte Stadion versprühte den Charme verblichener, erfolgreicher Zeiten. Eine Stehtribüne, eine gemischte Haupttribüne, eine sehr gemütliche Veranda und leider auch eine Laufbahn bieten für alle Ansprüche etwas – und werden dennoch nur zögernd genutzt. Im sportlichen Bereich sind die Ambitionen enorm gesunken, denn nach hochklassigen Jahre fehlt beiden Klubs die Kohle an allen Ecken und Enden und so tummeln sich die beiden nur sieben Kilometer entfernt beheimateten Vereine in der Bezirksliga Weser-Ems 1 – wo übrigens auch TuS Esens mittut.
Fußball in Ostfriesland ist also nur noch nur noch von eher dörflichem Niveau, aber dennoch amüsant. Dazu trägt der abwechslungsreiche Spielverlauf bei: nach Leers 1:0 gleicht Ihrhove schnell aus, ist besser. Nach der Pause ist Germania überlegen, führt 2:1, muss aber Sekunden vor dem Ende den Ausgleich hinnehmen. Und im direkt folgenden Elferschießen verwandeln alle Leeraner, ehe der 13. Schuss daneben geht und Ihrhove ausgeschieden ist.
Alles in allem ein sehr smarter Fußball-Mittwochabend, mit ambitioniertem Faust-Dauersupport. In der gemütlichen Vereinskneipe erfahren die Sympathisanten dann noch, dass der etatmäßige Stadionsprecher getürmt ist. Was aber nicht erklärt, warum der Aushilfssprecher nur die Mannschaftsaufstellung vor dem Spiel verliest und anschließend die Vereinshymne minutenlang ins Spiel laufen lässt (Er ist wohl mit dem Rad weg, Tee holen und kam nie wieder). Doch so gibt’s im Vereinslied ausführlich zu hören, dass die VfL-Germania-Fans ihren Verein das ganze Jahr unterstützen. Wäre schön, wenn es wieder mehr würden.
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