Hamburger SV – Werder Bremen

Teil eins der unendlichen Geschichte um das ewig junge Duell der beiden Nordrivalen: Es ist angerichtet – 55.237 Zuschauer finden sich im Volkspark ein, darunter an die 6000 Bremer. Es bleibt friedlich – vor dem Spiel vielleicht überraschend und dem Polzeiaufgebot geschuldet. Nach dem Spiel ein Zeichen der Depression der Gastgeber, die sich nach einem 1:1 nach 120 Minuten im Elferschießen 1:3 geschlagen gaben.

Während es Spiels gibt es vieles, was zum Derby gehört. Harter Kampf, Super-Stimmung, Rote Karten, Tore, Reizfiguren. Nur hat der HSV wohl nix davon mitgekriegt, spielt zumindest in der ersten Hälfte irgendwie blutarm. Ein Zeichen der Verunsicherung durch die vielen Umstellungen? Wurst: Per Mertesacker grätscht den Ball nach einem Diego-Freistoß irgendwie über die Linie (11. Minute). Nach dem Wechsel steigern sich die Gastgeber – und kommen durch den angeschossenen Fuß des Neo-Sepps Ivica Olic zum Ausgleich. Es folgen viele komische Pfiffe und Karten gegen die Hamburger, weniger gegen Bremen – was nichts am letztlich verdienten Weiterkommen der Gäste ändert. Und immerhin ist Kollege Tim Wiese so schlau, über eben jene zu laufen, um gegenüber der Hamburger Fans mit seinesgleichen zu feiern. Hätte ihm erstens nicht jeder zugetraut, dass er schlauer ist als sein Kollege Diego seinerzeit. Und so sammelt er nicht nur wegen seiner Leistung (drei gehaltene Elfer) Anerkennung – irgendwie sind die Sprüche des Ammer-Look-alikes vor dem Spiel doch immer für ein bisschen Gesprächsstoff gut – erfrischend in der Zeit der genormten Stadien und Profis. Aber nicht tröstlich für HSV-Fans – und Bremern sowieso egal.

[mygal=hsvsvwpokal]