Hamburger SV – Ajax Amsterdam

In der Hansestadt geht die Angst um. Dabei klingt der Grund wie ein Waschmittel, aber einige der Fans von Ajax Amsterdam kommen nicht mit einer weißen Weste nach Deutschland. Nachdem ungefähr 400 bereits am Vorabend auf der Reeperbahn randaliert haben und die Polizei wohl kurz vor dem Schusswaffengebrauch stand, verstopfen die marodierenden Horden auch am Spieltag erneut das Hamburger Amüsierviertel. Aber es sollte alles noch schlimmer kommen.

Viele normale Fußball-Zuschauer und Berufsverkehrler treten den Weg in die S-Bahn doch mit einem flauen Gefühl an – was sich aber letztlich als völlig unbegründet darstellen sollte. Denn Holländer, nicht mal die Mehrzahl, nämlich die friedlichen, sind während der Anreise nicht zu erblicken.

Nur im Stadion, da sind es aber viele (5000 geschätzt) – alle recht leise. Die meiste Zeit. Das Spiel ist furchtbar, der HSV hat die bessere Chancen (inklusive Lattenknaller) und als sich das Pendel in der zweiten Hälfte in Richtung Gastgeber neigen will, sorgt ein Jaromlischer Aussetzer für die Entscheidung zugunsten der Gäste.

Doch Käskopp Leonardo will das Geschenk gar nicht wirklich annehmen, zirkelt den Ball erst an den einen, dann an den anderen Pfosten, um den Hamburger Verteidigern noch eine Chance zu lassen. Doch obwohl die Zeit stehen bleibt (gefühltermaßen), schafft es niemand, den Amsterdamer am 1:0 (77. Minute) zu hindern. Furchtbar. Die Holländer im Block flippen völlig aus, machen mit ein bis drei Bengalos den Fußball kaputt und der Polizei eine Freude. Denn die Jubelrogie nimmt kein Ende – oder erst dann, als die HSV-Fans bereits daheim sind. Wirklich schlimm ist nur der Ausgang des Spiels, ausgerechnet wieder gegen Ajax, ausgerechnet gegen Holländer …