In der Halbzeit geht das eh schon nicht sonderlich helle Flutlicht aus – vielleicht wäre ein Totalausfall und ein Spielabbruch das Beste gewesen, was dem AFC hätte passieren können. So aber scheidet Altona aus – und die sowieso schon triste Atmosphäre mausert sich in Richtung totaler Depression.
Dabei hat alles so schön begonnen: Die Schwarz-Weiß-Roten beherrschen die in weißen Trikots angetretenen Braunen, erspielen sich eine Vielzahl an Chancen, machen aber kein Tor. Kurz vor der Pause kommt auch die Zweitliga-Reserve zweimal kreuzgefährlich vor’s Tor – ein Vorgeschmack auf Hälfte zwo? Nach der Pause scheinen sich vor allem die Gastgeber mental auf die Verlängerung eingestellt zu haben. Das Spiel plätschert eher dahin bis ein St.P.-Spieler fällt und der Schiri den gewollten Freitsoß an der Strafraumgrenze gibt. Der Ball fliegt über die Mauer, aber unter die Latte und springt hinter die Linie – Torschütze Isgan, 75. Minute.
Das Aufbäumen der Altonesen ist eher frommes Wunschdenken, vielmehr kontert der Gast, dem oberunsympathischen Sismanoglu gelingt fünf Minuten vor dem Ende das entscheidende Tor. Der junge Mann rennt vor den Motzblock, provoziert die AFC-Fans so, wie er es wohl irgendwie im Fernsehen in den Plastikligen mal gesehen hat. Nur 521 Zuschauer (viele zogen wohl UEFA-Cup in der Glotze dem zugegeben unangenehmen, nasskalten Wetter vor), das Ausscheiden gegen eine Mannschaft, die nicht am DFB-Pokal teilnehmen darf, nur noch Freundschaftsspiele und die Hamburg-Liga vor der Brust – kann es schlimmer kommen? Klar, Berkan Algan hätte das zweite Tor nicht nur vorbereiten, sondern selber schießen können, BU könnte noch drin sein und die Schlange an den Bierständen hätte viel länger sein und es hätte keine Pommes geben können. Vielleicht hätte das Licht doch ausbleiben sollen, die Gesichter der wenigen AFC-Fans in der S-Bahn wären nicht gänzlich hoffnungslos gewesen …