TuS Celle FC – VfB Fallersleben

In den ruhmreichen Zeiten der 80er und 90er stand der TuS Celle an der Schwelle zur zweiten Liga, spielte in der Regionalliga vor mehr als 10 000 Fans gegen Hannover 96 oder Eintracht Braunschweig – mal abgesehen von den ganz alten Zeiten in Deutschlands zweithöchster Spielklasse. Heute verlieren sich im Günther-Volker-Stadion an der Nienburger Straße, dem Schmuckkästchen an der Aller, 310 Zuschauer, als der Niedersachsenligist gegen den VfB Fallersleben spielt.

Günther-Volker-Stadion

Da passt es ins Bild, dass die Anzeigetafel nicht funktioniert, dass es nur anderthalb Gourmet-Stände gibt, dass irgendwie alles traurig und verlassen wirkt. Wer sich aber aufs hier und jetzt versteift, der sieht ein amüsantes Fünft-Liga-Spiel mit hungrigen Talenten auf beiden Seiten und Ex-Profis und Routinier bei TuS: Sven Teichmann (Profi unter anderem in Wattenscheid), Florian Köther (Regionalliga Göttingen 05) oder Eike Mach (ebenfalls unter anderem 05).

In der 1. Minute heißt es 1:0, die fünf Ultras grunzen „TuS FC, TuS FC, TuS FC“, der betagte Spielmannszug aus Fallersleben lässt endlich das Trommeln. Bis zur Pause aber führen die Gäste dank eines unberechtigten Elfers 2:1, die von Schulden und Insolvenz bedrohten Celler drehen das Spiel, verpassen wegen eines Lattentreffers eine höhere Führung und müssen am Ende froh über den wichtigen 3:2-Sieg sein.

Positives am Rande: Die Schulden sind gedrückt, und es sieht aus, als könne TuS die kommende Saison ein wenig sorgenfreier angehen. Und so war das ein wunderschöner Nachmittag in der schönen Herzogstadt.

[mygal=tuscelleh07]