1. FC Union Berlin – Werder Bremen

[inspic=1561,right,fullscreen,thumb] Union gegen Werder – zum ersten Mal standen sich Sympathisanten während eines Spiels im Stadion gegenüber. Jeder in der Kurve seiner Mannschaft. Ein Doppel-Bericht.

Heim Gast
So mancher freut sich eine ganze Saison auf solche Momente: Der 1. FC Union kommt in seine Heimat zurück. 19.500 Zuschauer, super Wetter und ein spektakulärer Gegner zur Pflichtspielpremiere. „Spektakulär überlegen“ wäre nach ein paar Minuten zu bemerken. Am Ende hieß es 0:5 – zweite Pokalrunde futsch für die Eisernen, Stimmung so lala, bei Werder wohl ganz gut.

Dass die Union-Fans ihre Mannschaft nach dem Spiel feiern, mag trösten. Aber es gab auch viele charmante Momente. Zunächst verzögern Waldseiten-Ultras den Anpfiff mit Toilettenpapierwürfen. Die Lümmel!

Mal im Ernst: Was da im Nachhinein wieder auf die Fans herniederprasselt, tut wirklich mehr weh als das Gefasel von Verletzungsgefahr und Verrückten, die den Fußball kaputt machen… Da nimmt es sogar Meister Wiese locker und packt beim Wegräumen wohl mehr an als beim Küchendienst zu Hause.

Die Stimmung bei der Hymne ist einmalig, das von außen plötzllich irre groß wirkende Stadion macht von innen traditonell mächtig was her, daran ändern auch Kinderkrankheiten am Bierstand wenig. Und wenn sich die Begeisterung erst mal eingepegelt hat, dann sind auch nicht mehr so viele Durstige da…

Zum Spiel? Langweilig, null Chance für Berlin, dafür war’s in und vor der Abseitsfalle und an der Tankstelle wieder nett.

Kribbel-Nachmittag in Köpenick: Mit dem Werder-Trikot in die Stadionkneipe „Abseitsfalle“ der Heimfans – irritierte Blicke, hämische Sprüche, doch insgesamt friedliche und entspannte Stimmung!

Noch mehr Kribbeln beim Anblick der neuen Alten Försterei. Schick ist sie geworden, so in Union-Rot. Mit Fussball-Zitaten auf der Fassade und „Eisern Union“ auf den Fangzäunen. Nur die Riesenschlangen am Eingang des Gästebereichs waren nervtötend.

Dafür die Entschädigung mit Gänsehaut, als die Union-Fans ihre Hymne mitsingen und Schals präsentieren. Tolles Bild auch, als die Unioner in der Kurve gegenüber das Tor von Tim Wiese mit Toilettenpapier eindeckten. Der nahm’s mit Humor, half sogar beim Papiersammeln.

Entspannung dann nach 30 Minuten – da war das Spiel zugunsten des SVW gelaufen. Sanogo und Naldo hatten eine 3:0-Führung rausgeschossen, den Unionern früh den Zahn gezogen. Die Berliner viel zu harmlos, drucklos, unsicher.

Zum Abschluss noch ein Doppel-Moreno zum 5:0-Endstand, und der DFB-Pokal verabschiedete sich für diese Saison aus Köpenick.

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