Bayern München – Werder Bremen

Bericht von Fussballdaten.de:

Bayern hatte Ballack natürlich doch fit bekommen, musste lediglich den alten Scholl ersetzen. Die Gäste liefen mit der gleichen Elf wie gegen Udine auf, also wieder mit Valdez für den blinddarmlosen Klasnic. Was war im Vorfeld nicht alles über die uneinnehmbare Bayern-Burg geschrieben worden. Doch kaum 30 Sekunden waren gespielt, da hatte Bremen den Gastgebern das erste Tor in der Allianz-Arena eingeschenkt. Borowski kam über links und flankte butterweich auf Klose. Aus sechs Metern köpfte der Nationalspieler zum 1:0 ein. Man kann nicht sagen, dass sich die Bayern einschüchtern ließen. Eine Minute später antwortete Pizarro mit einem Pfostenschuss und gleich darauf war auch schon der Ausgleich fällig. Andreasen spielte einen fürchterlichen Fehlpass direkt in die Beine Schweinsteigers. Der legte sich die Kugel in die Mitte, zog aus 20 Metern ab und traf irgendwie Frings, der unhaltbar für Reinke ins Tor abfälschte (3.). Viele Kollegen hatten die Kugel noch gar nicht berührt, da stand es schon 1:1. Das Spiel war nun wahnsinnig intensiv, beide Teams erspielten sich beste Chancen, wobei Bremen aber deutlich mehr Aufwand betreiben musste. Die Bayern hingegen profitierten schamlos von unzähligen Bremer Abwehrschnitzern. Valdez hätte Werder beinahe wieder in Führung gebracht (8.), noch besser war Makaays Chance zwei Minuten später, aber der Holländer vergab aus fünf Metern kläglich. Man konnte die Augen einfach nicht lassen von diesem Spiel. Auf der einen Seite schlenzte Borowski das Leder auf die Latte (16.), im Gegenzug bediente Frings unfreiwillig Pizarro wie in alten Zeiten, aber Deisler drosch die Hereingabe über die Kiste (17.). Dann war Werder mal wieder dran, aber Bayern fand einfach die größeren Lücken. Zé Roberto vernaschte Owomoyala auf dem Flügel und spielte schlau zu Pizarro. Der stand erschütternd frei und tippte den Ball mit der Pike ins Tor (34.). Rastlos spielte Werder weiterhin nach vorn, aber die Abwehr war auch heute mal wieder nicht bundesligatauglich. Nach desolatem Stellungsspiel von Naldo war Pizarro durch und legte quer auf Makaay. Selbst der Niederländer hatte gegen Werder keine Mühe, netzte freistehend ein und beendete mit dem 3:1 eine von Reizen überflutete Halbzeit (44.).

Im zweiten Abschnitt blieben die Notizblöcke weitgehend leer. Der eingewechselte Hunt prüfte Kahn mit einem nett gemeinten Schuss (48.), auch Borowski gefiel noch einmal mit einem Freistoß (61.). Werder machte eindeutig das Spiel, aber der Rekordmeister demonstrierte eindrucksvoll, was er den Bremern dieser Tage voraus hatte, nämlich die Fähigkeit, ein Ergebnis clever zu verwalten und einem Spiel zum richtigen Zeitpunkt das Feuer zu nehmen, es kontrolliert zu Ende zu spielen. Noch zwei Mal tauchte Pizarro nach Kontern frei vor Reinke auf, aber Werders Schlussmann war am Ende sogar eine Bank (76./80.). Letztlich mühelos sackte der Tabellenführer drei Punkte ein und schüttelte den einzigen Verfolger ab. Werder konnte wieder nur die brillante Offensive als Trost herhalten, die Bremer Abwehr aber hat auch dieses Spiel wieder ganz allein verloren.

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